„Den Rollstuhl mussten wir Ali Ahmad regelrecht wegnehmen“, schmunzelt Dr. Haselhuhn, Chefarzt der Unfallchirurgie in den Kliniken Dr. Erler, „unser junger Patient hat in den Stationsfluren durchaus sportlichen Ehrgeiz entwickelt“. Welch eine Verwandlung!
Denn als der 10-Jährige am 19. Februar 2015 in unsere Klinik eingeliefert wurde, war er sehr schüchtern, vermied jeden Blickkontakt und reagierte nur verhalten auf die liebevolle Ansprache der Ärzte und Schwestern. Das erste Mal allein in einer vollkommen fremden Umgebung, dazu die starken Schmerzen machten dem Jungen aus Afghanistan sichtlich zu schaffen.
Nun ist Ali Ahmad nicht wiederzuerkennen: Stolz zeigt er seine Narbe am linken Unterschenkel, selbstbewusst läuft er ein paar Schritte, verschmitzt schiebt er dabei den Rollstuhl zur Seite, der ihm vor kurzem noch ein willkommenes Spielgerät war. Ihn wird er nicht mehr brauchen, so eine Freude!
Aufgrund einer Splitterverletzung, die im kriegsgebeutelten Afghanistan leider keine Seltenheit ist, hatte sich bei Ali Ahmad eine Knochenentzündung im Unterschenkel mit Bewegungseinschränkung des Knies entwickelt, die dringend behandlungsbedürftig war. Mit ihrer Bitte um baldige stationäre Aufnahme klopfte die Hilfsorganisation „Friedensdorf International“ an offene Türen: Seit über 10 Jahren behandeln die Kliniken Dr. Erler in bester Zusammenarbeit mit den engagierten Helfern des „Friedensdorfs“ verletzte Kindern aus Krisen-gebieten. Dabei übernimmt die gemeinnützige Organisation Flugkosten sowie Nachsorge; die Kliniken Dr. Erler kommen für den gesamten Klinikaufenthalt auf.
Sechs Wochen verbrachte Ali Ahmad in unserer Unfallchirurgie: Zweimal musste er operiert werden. Danach war der Rollstuhl sein liebstes Gefährt. Und schließlich begann er wieder zu laufen: Jeden Tag ein Stückchen weiter, jeden Tag ein Stückchen beschwerdefreier - jeden Tag ein Stückchen mehr zurück im Leben. Nun freut er sich riesig auf seine Eltern und Geschwister in Afghanistan: Dort wird er schon sehnsüchtig erwartet.
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